soca-love!
Song des Tages: „Endlich Nichtschwimmer“ Dendemann

„...Ich schwimmte, schwamm und schwomm,
endlich hab ich wieder Land gewonn!
Endlich bin ich angekomm,
Endlich Nichtschwimmer,
schmeiss an, den Song!...“
Es ist ein wirklich schöner Platz hier: direkt an der plätschernden Soca, unter hohen Tannen, mitten in den Bergen. Eigentlich könnte ich mich gut etwas ausruhen hier, aber ich will weiter, denn
ich bin unruhig, weil ich unbedingt testen will, ob die abgekühlten Bremsen wieder richtig funktionieren.
Die Straße führt an der traumhaften Soca entlang. Ich bin nach mehreren Bremstests wieder entspannt und bleibe vor lauter Staunen über dieses Wasser in meinem Lieblingstempo: ca. 30 km/h, gerade
so, dass ich vorwärts komme, aber trotzdem dabei alles genau betrachten kann. Es ist menschenleer, ich kann fahren, mitten auf der Straße stehenbleiben, fahren... schön! Nach einer Weile bleibe
ich am Straßenrand stehen, um mir einen Kaffee zu machen und sehe eine unbeschreiblich schöne, große Gumpe: ein karibisches Türkis, kristallklar – irre. Ich beschließe den Kaffee- in einen
Bade-Stopp zu verwandeln, packe mein Badezeug und steige runter zur Klippe. Die Kante ist hier gute 3 Meter hoch, das Wasser scheint tief genug zum Reinspringen zu sein, aber es ist das selbe
Wasser, das mich gestern fast schockgefroren hätte... Egal! Zack, bin ich unten... Kalt! Toll! Noch mal! Ich klettere noch vier Mal die Felsen rauf, um mich wieder und wieder in die Kälte zu
stürzen – was für ein Spaß!
Bei einem Kaffee an einem kleinen See-Kiosk komme ich mit der Besitzerin ins Gespräch. Auf englisch und deutsch erzählt sie mir, wie sie so lebt mit Kiosk und Bootsverleih, zwei kleinen Kindern,
einem fleißigen Mann, in dieser grandiosen Landschaft... Ich freue mich, dass ich eine offensichtlich glückliche Frau treffe, die so zufrieden lebt und mich an ihrem Lebensglück teilhaben lässt.
Es ist so schön, ihr zuzuhören, es macht mich noch fröhlicher.
Ich folge mit Franz immer den kleinstmöglichen Straßen in Richtung Süden, trinke Wasser aus den Brunnen am Straßenrand, picknicke auf der Wiese, kurve die Berge wieder (entspannt) rauf und
(unentspannter!) runter, Wald überall, ich weiche freilaufenden Kühen aus, ratsche kurz mit ein paar Tübinger Jungs, die im VW-Bus im Wald campen und respektvoll nicken, als sie hören, dass ich
alleine unterwegs bin, ich nehme einen alten Mann ein Stück mit, der mir irgendeine wirre Story auf Fast-Deutsch erzählt, kreuze Bäche auf höchst wackeligen Holz-Brücklein, stehe oft minutenlang
der Stille des Waldes lauschend – und ich höre sehr laute Musik. So gute Laune!
Am späten Nachmittag finde ich am größten slowenischen See einen zwar für meine Begriffe überfüllten, aber trotzdem schönen Campingplatz. Er liegt mitten im Wald, direkt am Ufer und ist wunderbar
wild und naturbelassen (mit Waschbecken unter freiem Himmel: wie ich das mag!). Ich bekomme einen Platz zweiter Wahl (weil nicht in der ersten Reihe am Wasser) und baue als allererstes mein Boot
auf, um in einer ausführlichen Runde diesen idyllischen See zu erkunden.