Here we go again
Song des Tages: „Für eine Handvoll Gras“ Fuzzman & the singin‘ rebels
“Life begins where your comfort zone ends“
„Geh doch nach Westen
sagt zu mir mein Hut:
dort ist das Wetter immer schön und gut.
Wir fahrn nach Osten,
suchen uns nen Fahrer, komm
und Richtung Berge ziehen wir davon.
Lass uns nach Süden gehn,
ich will im Meer drin stehen
und Mandarinen pflücken,
schöne Mädchen sehn.
Und dann im Norden oben,
da wo die Stürme toben,
da will ich mich verlieben,
da will ich mich verloben! ...“
Franzjosef darf raus von zuhaus! Und ich mit ihm.
Mit großem Aufwand habe ich mich losgeeist von München und für ganze 6 Wochen abgemeldet. Die Wohnung ist blitzeblank geputzt und für die Gäste bereit, die Arbeit für unterwegs ist gut
vorbereitet und eingepackt, Franzjosef für die anstehende große Runde nochmal werkstattgecheckt worden (und hat dabei neue Bremsen bekommen), die Deko hängt, Kühlschrank und Essenskisten sind
randvoll und ich bin (nach sehr großem Abschieds-Blues) bereit für das Neue!
Losfahren, auch wenn mich eigentlich die Gemütlichkeit zu Hause hält, das Leben sehr entspannt und gerade so bequem eingerichtet ist... aber ich muss was sehen von der Welt, mich zieht es raus
aus der Komfortzone des Alltags. Also los.
Der Plan ist: Straight rauf in den Norden, in Hamburg rechts abbiegen Richtung Osten und immer an der Meereslinie entlang, einfach der Ostseeeküste folgen. Keine Ahnung wie weit ich komme, bleibe
wie immer entspannt nach meinem Lieblingsmotto: „Schaung ma mal, dann seng ma scho!“
Schon in München auf der Autobahnauffahrt die erste Herz-Begegnung: ich picke Tramper Momo auf, mit dem ich mich schon beim ersten Satz verbunden fühle: „Wohin?“ „Ach, dahin!“. Trotz seiner
jungen Jahre reist er so bewußt durch die Welt und vor allem durch sein Leben und ich freue mich sehr über seine Leidenschaft, mit der er seine Zukunft angeht. Fröhlich stellen wir fest, dass
Kommunikation (vor allem auch mit sich selbst) unseren Lebenssinn ausmacht und beim Anblick des Regenbogens sind wir uns einig, dass wir uns nicht auf die Suche nach dem verborgenen Schatz am
Ende des Bogens machen müssen, weil wir beide genügend Schätze in unserem Leben besitzen. Danke Momo für eine tolle Fahrzeit!
Den ersten Stop in der Mitte Deutschlands plane ich mal ausnahmsweise und nehme dazu mein Vorläufer-/ Vorbild-Buch „Cool Camping Deutschland“ zu Hand. Hauptkriterium ist wie immer die Lage am
Wasser, perfekt wird der Platz mit dem Angebot, von hier aus paddeln zu können. Also steuere ich zielgenau dort hin, lass mich kurz im netten Naumburg durch die kleine Stadt treiben und von der
Ausstellung im Dom begeistern und parke total erfreut direkt an der Flusskante.
Zur Feierabend-Belohnung gibts zum herrlichen Auf- und Abbranden des Blätter-Rauschens das Blitzen der letzten Sonnenstrahlen durch die Pappeln und den (für mich obligatorischen) Blick aufs
Wasser. Dazu ein eiskaltes Bierchen, das mich nicht nur - natürlich - vom Namen extrem begeistert, sondern auch vom wirklich umwerfenden Geschmack: perfekt gemacht, Ihr Münchner „Hopfmeister“! Und weil "Out-Tour" eben ein wirklich
cooler Platz ist, der seine Weihe durch die „Cool Camping“-Buchreihe wirklich verdient hat, darf ich mir zur Steigerung des Wohlgefühls auch noch ein Feuerchen machen: Aaaaah...perfekt!