song des tages: "into something good" rhonda, akua naru
Ich trenne mich extrem (!) ungern von diesem Platz! Aber ich will noch was sehen von Albanien und mich zieht es weiter! Als ich mir oben auf dem kleinen Hügel diesen Ort und diese Aussicht nochmal ganz verinnerliche, komme ich mit einem älteren Albaner ins Gespräch. Fast eine Stunde "unterhalten" wir uns in albanisch-italienisch-deutscher Zeichensprache - und verabschieden uns mit einer ganz herzlichen Umarmung. Welch schöner Moment!
Mit meinem Gespräch habe ich allerdings die Yoga-Stunde mit den anderen verpasst, die schon gestern angekündigt war. Schade, so schön, an diesem Fleck...
Ich treibe Franz über die schotterigsten Pfade und folge immer wieder Stichstraßen zum Meer (nach vollmundigen Ankündigungen/ Schildern mit: "Café Paradiso", "Golden Beach", "Oaze") - und sehe von Müll überfluteten Pinienwald, unfertige Buden und langweiligen Sandstrand. Also weiter.
Albanien ist offenbar in extrem konträre Schichten unterteilt: ganz arme Müllsucher, ganz geldige Cafébesucher. Ich bin sehr gespannt, was mich weiter im Inneren des Landes erwartet. Hier jedenfalls fängt es an, mich leicht zu nerven... All diese unfertigen oder abgebrochenen Bauten, diese lieblosen, schlampigen Konstruktionen. Eigentlich mag ich das wahnsinnig gerne, ich mag den Charme des Anfangs, des geschickten Provisoriums - aber irgendwie bedrücken mich diese Szenerien hier... vielleicht liegts am trüben Wetter? Oder an der trüben Leere der Vorsaison?
Ich finde keinen einzigen schönen Stellplatz mehr, die ganz seltenen Campingplätze sind ausgestorben und sehr wenig attraktiv gelegen. Ich fahre also den eigentlich sehr schönen Llogara Pass und bin leicht enttäuscht, dass mich weder eine schöne Aussicht erwartet, noch spektakuläre Fotos gelingen - ich fahre also ungebremst, bis ich ziemlich erschöpft nach all den Kurven auf den Campingplatz "Sunset" im Ort Ksamil stolpere, den ich schon kenne. Hier wollte ich eigentlich nicht hin, denn eine Schönheit ist er nicht. Aber die Dusche lockt mich extrem und es bleibt Zeit für einen Blick über die Bucht. Ausserdem ist es für heute echt genug!