Tag 3: Tolmin -> slowenische Toskana -> Gonjace


song des tages: "home" John Allen


"... and if you're searching for a home - just go where your heart tells you to go ...

 

... if you love what you're doing, darling, you will find your home ..."


Nach drei wunderbar lustigen Abenden in meinem kleinen Paradies, wo ich tagsüber superviel weggearbeitet habe, erzwinge ich den Absprung und verabschiede mich von Vili und den anderen Gästen: ich möchte ja unbedingt noch viel mehr sehen ...(auch wenn ich hier noch gut ein paar Wochen am Platz bleiben könnte...)

 

Als lasse ich mich wieder über die kleinsten Straßen treiben. Es ist so unfassbar gediegen, so brav, sauber, geordnet, gebügelt und unanstrengend hier - das Gegenteil zu meinem  letzten Trip, auf dem ich Albanien durchkreuzte... Ich mag das schon, zwischendurch allerdings kämpfe ich ein ganz kleines bisschen mit einem Gefühl der Langeweile... Da hilft nur Musik laut und Augen auf! Welch Schönheit gibt es hier zu sehen! - Kein Abenteuer, dafür Ästhetik satt!

 

Und die Soca begleitet mich und ich fühle mich einfach zu Hause. Immer wieder springt mir die knallende Smaragdfarbe in die Augen, fast blendende Schönheit, fast irreale Erscheinung! Ich liebe sie!

 

Am Städtchen Kanal hüpfe ich am frisch aufgeschütteten Sandstrand mit Blick auf die spektakuläre Brücke (von der im August internationale Brückensprungmeisterschaften ausgetragen werden!) nochmal in den Fluss. Ab hier trennen sich unsere Wege (dann wandelt sie auch ihr Gesicht in einen eher dunkelgrünen, bräsigen Strom), denn ich biege ab nach Westen in die "slowenische Toskana", das Goriška Brda (Görzer Hügelland).

 

Franz zeigt wieder seine unnachahmliche Geduld in Sachen kurviger Höhenmeter und brummt ganz gelassen mit mir durch glitzer-grünen Wald... ein toller Typ! Völlig unvermittelt stolpern wir ins gleissende Licht des Bergkamms und sind beide baff erstaunt über diese Aussicht! So still hier oben, so ein Blick... Wow!

 

Ein paar wenige Kilometer weiter zieht mich in der Ortschaft Gonjače ein schon weitem offensichtlich begehbarer Aussichts-Turm an: klar, da muss ich rauf! Und irgendwie ist es so genial schön hier, dass ich in dem ausgesprochen hübschen Restaurant "Pri Marjotu" frage, ob ich wohl über Nacht stehen bleiben dürfte... Es scheint, als seien die Slowenen noch nicht völlig von Wohnmobilisten entnervt, der nette Kellner sagt entspannt ja. Und um meinen Dank zu unterstreichen, esse ich natürlich dort zu Abend: Deal.

 

Ein leckeres Essen, ein traumhafter Sonnenuntergang, eine fabelhaft ruhige Nacht... Nichts mehr will ich!