an einem der Enden der Welt
Song des Tages : „shaman“ morse
Jetzt heisst es langsam: mehr Gas geben, die Uhr tickt schon wieder bis zur Abfahrt der Fähre... Ich brumme trotzdem gemächlich auf der "NC500" übers weiche, wellige, saftige Land. Das Wetter zeigt mir das typisch-schottische Gesicht und wechselt im 10-Minuten-Takt zwischen wärmenden Sonnenstrahlen und grauem Niesel, gemixt mit Regenschauern und Wind. Ich finds toll.
Es ist schön hier, aber mir persönlich zu.... zu nett? Zu lieblich? Zu unspannend... Ich bin gerne hier, aber es berührt mich nicht sonderlich. Aber ich lasse mich mit lauter, toller Musik durch die Landschaft treiben und bin tatsächlich im Links-Fahrflow angekommen.
Pünktlich zum wunderschönen Abendlicht komme ich an der nördlichsten Spitze Schottlands in John o'Groats an. Ein Ansammlung von hübschen Shops, Cafés, der Touristeninformation, ein paar Designer-Cottages und bunten Häusern (zu offensichtlich will hier eine "Landmark" gestaltet werden: aber sieht gut aus). Es gibt den Wegweiser in alle wichtigen Richtungen (von hier sind es zum anderen Ende der Insel "Land's End" 874 Miles), eine Fähre rüber zu den Orkney Islands, einen netten, kleinen Campingplatz und - endlich! - einen Kiosk mit Fish n Chips. Die müssen es heute sein!
Beim Warten auf unsere Portionen komme ich mit zwei englischen Bikern ins Gespräch. Direkt entspinnt sich eine wirklich lustige Unterhaltung und ich rutsche recht schnell in mein bestes Englisch, das immerhin ausreicht, um den Abend über zwei Bier und spannenden Gesprächen vergehen zu lassen. Danke, Jeff und Keith!
Weil ich keine Lust habe, 20 Pfund an den Campingplatz zu geben (ich brauche weder Dusche noch Strom noch Wasser), wo doch ein herrlicher Parkplatz zur Verfügung steht, verbringe ich eine absolut ruhige Nacht zwischen Dutzenden hoppelnden Hasen und zwei anderen "unerschrockenen" Campingplatzverweigerern.
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