Tag 8: Portoroz -> Kobarid


song des tages: "Loretta" Norah Jones



Das pastellige Morgenlicht verwöhnt mein Auge ebenso wie der Abendglanz zuvor. Ein weiter Blick übers Meer ist einfach so heilsam! Auch mit dem vielen Raum um mich, dem so extrem netten slowenischen Mutter-Sohn-Gespann, der leichten Brise... ich würde tatsächlich (trotz fehlendem Schatten) ganz gerne noch bleiben...

 

Auf dem Weg zurück in den Norden merke ich deutlich, dass ich doch eher der Laubbaum/Kiefer- statt der Pinien/Zypressen-Typ bin. Es ist schön hier im sehr italienisch wirkenden Teil Sloweniens - aber eben nicht "meine" Welt... Trotzdem finde ich den Ausflug hierher sehr toll, trinke einen slowenischen "Espreso" an irgendeiner Bude, schmunzle über das "Italia"-Grenzschild  in einem Wohngebiet, trinke den italienischen "Caffé" an einer Raststätte und finde es so toll, einfach so - ohne Aufhebens - zwischen Ländern zu wechseln... (beim Freuen darüber denke ich an unsere Grenzübergänge in Zentralasien: halbe Tage kann/ muss man da in den Grenzanlagen verbringen...)

 

In der Stadt, die auf Google mit "Görz" eingetragen ist (Gorizia / Gorica), sehe ich noch nicht mal den kleinsten Hinweis, dass die Sprache wieder in slowenisch wechselt - "Superr", wie die Slowenen sagen!

 

Das Soca-Tal hat mich wieder - oder ICH habe meine Soca wieder! Mit der klaren Vision vom Sprung ins Wasser steuere ich den Campingplatz Kamp Koren bei Kobarid an, den ich immer schon besuchen wollte, aber irgendwie... Und völlig im Schweiß gebadet (kein Wunder bei 40° im Schatten, mein Thermometer überm Bett zeigt 47 ° an) checke ich ein, erhalte den wundervollsten Pitch am Ende des Platzes und renne ungebremst den kleinen Abhang hinunter in den Fluss. Yes! Hier gehöre ich hin.

 

Ich kühle mich auf Wassertemperatur (die Soca hat etwa 12°) und installiere Franz geruhsam. Die relativ kleinen Distanzen mit den kurzen Fahrzeiten machen mich wirklich entspannt. Auch wenn ich immer mindestens das doppelte der angegebenen Zeit für die Strecken benötige, habe ich damit natürlich viel mehr "Freizeit". Diesen Luxus feiere ich heute in meiner Hängematte.... ahhh, so großartig!