Tag 01 : München -> Millstätter See, Österreich


nur mut!


Song des Tages: „Heidi“ Django 3000


„.... lachts da oamoi in dei Gsicht,
      vergissts des ganze Leben nicht... “

Zwei Wochen nach dem Kauf von meiner neuen Liebe mit viel putzen, herrichten, renovieren, reparieren, modifizieren, dekorieren...endlich der Moment der Abfahrt: kein einziger Mucks, als ich ihn anlassen möchte. Schreck! Wie kann das passieren? Vielleicht habe ich beim Putzen und Einräumen zu lange Musik gehört? Das fängt ja super an... aber zum großen Glück hat SchwestA zum Winken auf meine Abfahrt gewartet und kann mir Starthilfe geben: Franz springt glöckerlgleich an und ich packe sicherheitshalber noch ihre Starthilfekabel mit ein, puh.

Tanken und noch mal durchsaugen (Ordnung muss sein!). Wassertank ist gefüllt, Reifen aufgepumpt, alle Dinge weggeräumt, Schränke fest verschlossen, Kühlschrank verriegelt, Gardinen angebunden, CD läuft: perfekt! Ich sitze in meinem neuen Zuhause, der LKW-Fahrersitz schaukelt bei jeder Bodenwelle sanft nach, eiskalter Regensturm prasselt an mein Fenster (oh - gute Frage: gehen die Scheibenwischer überhaupt? Wo ist denn eigentlich die Heizung?), die LKWs brettern mit gefühlten 150 Sachen links an mir vorbei, ich teste die Boxen auf Maximallautstärke – und grinse. Ich grinse, grinse, grinse: DAS ist das Glück.

Der erste Halt meines neuen Reiselebens in Österreich: eine große Wiese, sehr wenige Mitcamper, ich parke ganz hinten, ganz abseits und richte mich für die Nacht ein: Die Böcke unter die Vorderräder und so weit hochfahren, bis die Wasserwaage am Boden die perfekte Waagrechte anzeigt. Das Stromkabel zum Kasten legen, damit ich in dieser trüben Stimmung unbesorgt Licht machen kann (mir steckt noch der Anspring-Schock in den Knochen: ob es hoffentlich nur an der Batterie lag? Aber für das Licht gibt es doch eine andere? Ob die beiden aneinanderhängen? Keine Ahnung...). Der Regen prasselt sanft aufs Dach, ich fühle mich (nach Überwindung eines großen Abschieds-Traurigkeits-Anfalls) einfach nur pudelwohl - und bin ziemlich stolz auf mich, dass ich den Absprung geschafft habe!